Ferhats Herzerkrankung bricht in sein Leben ein, als es gerade gar nicht besser hätte laufen können. Beruflich erfolgreich und in Erwartung des ersten Kindes schien das gemeinsame Leben mit seiner Frau perfekt.
Er litt an einer erblich bedingten Kardiomyopathie und die Ärzte rieten ihm dringend zu einer Herztransplantation. Doch für Ferhat war diese Situation unerträglich, im Krankenhaus für unabsehbare Zeit auf ein Herz zu warten.
Er wollte an der Seite seiner Frau sein, die Geburt des Kindes erleben, auch auf die Gefahr hin, dass er stirbt.
Heute sagt er: „Es war eine super falsche Entscheidung, es wäre besser gewesen, gleich ins Krankenhaus zu gehen. Ich hätte heute mit weniger Spätfolgen zu kämpfen.“
Ferhat erlebt die Geburt seines Sohnes und wird am 12. Januar 2015 herztransplantiert.
Den Ausdruck „Zweites Leben“ mag er nicht. „Es klingt, als hätte man das erste vergeudet, und bekommt nun ein zweites und eventuell ein Drittes. Dabei habe ich einfach nur Pech gehabt und bin krank geworden.“
Die geschenkte Zeit seit der Transplantation ist für Ferhat etwas ganz wichtiges, am liebsten verbringt er sie mit seinen beiden Söhnen.
„Ich versuche wirklich, aus diesem Geschenk das Allerbeste zu machen und meinem Organspender zu danken, indem ich nachhaltige Werte an meine Kinder weitergebe.“
